Geschichte der Naturfreunde

Die Naturfreunde wurden 1895 in Wien gegründet. Das erste Anliegen war es, den arbeitenden Menschen adäquate Erholungs– und Freizeitmöglichkeiten zu schaffen. Entsprechend den damaligen Möglichkeiten und Bedürfnissen entstand zunächst eine Wanderbewegung. Später gab es Musikgruppen, Theatervereine, Kinder und Jugendarbeit usw. Auch heute ist, modern ausgedrückt, die Regeneration der Arbeitskraft, Gesundheit und Erholung aller Erwerbstätigen eines unserer Haupt-anliegen. Selbstverständlich ergeben sich daraus auch vereinspolitische Ziele, orientiert an unserer modernen Zeit, ohne allerdings die alten bewährten Ideen zu vergessen: Reisen, Erholung und Gesundheit, Umweltschutz und sanfter Tourismus, Bewahrung von Frieden und Demokratie. Naturfreunde wollen integrativer Bestandteil einer von Solidarität und Toleranz getragenen Sozialpolitik sein. Präsentiert vermittels eines vielfältigen kulturellen Angebotes vor Ort.

Getreu dem Vorbild der Gründer der Naturfreundebewegung haben im Jahre 1920 begeisterte Wanderfreunde in Mörfelden eine Ortsgruppe gebildet. Zu jener Zeit bestand bereits die „Freie Jugend“ die sich einige Jahre zuvor mit dem Zitherverein „Edelweiß“ zusammenschloss und dadurch eine gut eingespielte Musikgruppe hatte. Zwischen diesen Gruppen bestand von Anfang an ein freundschaftliches Verhältnis, welches bald zum Zusammenschluss führte, so dass die unter „Naturfreunde“ vereinigten Gruppen bereits im Winter 1921 ein großes Konzert darbieten konnten. Im Laufe der Jahre entwickelte sich eine Konzerttätigkeit von großer Beachtung. Ausgeprägt waren auch umfangreiche Wanderungen und das mit sehr viel Erfolg dargebotene Theaterspiel. Die ersten Mitgliedskarten vom 01. 04. 1920 gehörten Julius Oppenheimer (geb. 1897), Ludwig Scherer (1898), Ludwig (Wilhelm) Schulmeyer I. (1895) und Georg Siegel (1900).

Julius Oppenheimer wird auf der Gründungsversammlung der Naturfreunde zum Obmann (1. Vorsitzender) gewählt. Seine Konsequenz aus den Erfahrungen des ersten Weltkrieges hieß: Engagement für eine neue, bessere Gesellschaft, für eine allseitige Entwicklung des Menschen. Gemeinschaftserfahrung, soziale Gerechtigkeit, Hebung des allgemeinen Bildungsstandes. Julius Oppenheimer war Jude, seine Familie wurde von den Nazis ermordet. Ihm selbst gelang 1937 die Flucht in die USA.

Wesentlich zum Neubeginn nach 1945 trug der historische Aufruf der amerikanischen Naturfreunde vom 17. Oktober 1945 bei, veröffentlicht auf der Titelseite der Frankfurter Rundschau am 30. Oktober 1945, der fordert die Naturfreundeorganisation wieder ins Leben zu rufen, um zur Demokratisierung Deutschlands ihren Teil beizutragen. Die ersten Sätze der Botschaft unserer amerikanischen Freunde lauten: “Mit Schmach haben wir Naturfreunde in Amerika die Ereignisse in Europa verfolgt. Wir mussten sehen, wie unsere stolze Naturfreunde-Internationale von 215.000 Mitgliedern durch Hitler-Terror und brutalen Faschismus auf ungefähr 15.000 Mitglieder zusammenschmolz. All die vielen Hütten und Ferienheime wurden von den Faschisten gestohlen“. (…)

In Mörfelden war die Neugründung am 28. November 1945. Arthur Wolf (später Bürgermeister von Mörfelden) wurde zum Obmann des Vereins gewählt. Nach Ihm ist unser Haus heute benannt. Ihm folgten Willy Feutner, Erich Kolb, Hans Kolb.

In Walldorf wurden die Naturfreunde 1923 gegründet. Die Aktivisten der ersten Stunde waren Adam Huxhorn, Martin Hasenpflug und Jakob Krump. Laut Beschluss der Jahres-hauptversammlung vom 29. Januar 1978 schlossen sich beide Gruppen zum gemeinsamen Ortsverband Mörfelden-Walldorf zusammen. Erster Vorsitzender wurde Helmut Keim.

Heute haben wir ca. 220 Mitglieder. Es gibt vier Fachgruppen mit eigenem Programm:

  • Camping
  • Kinder & Jugend
  • Kreativ
  • Literarisch Philosophische Frühstücksrunde

Darüber hinaus findet eine kulturelle und öffentliche Arbeit statt an der jedermann sich beteiligen kann und gerne gesehen ist. Bildungs– und Ausflugsreisen, Vorträge, Wanderungen aber auch Feste feiern. Zum Beispiel im eigenen Festzelt auf der Zeltwiese.

1. Vorsitzender des Vereins ist seit 1994 Ernst Knöß.

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